Springe zum Inhalt

Per Audio-Guide durchs Düsseldorfer Maxhaus

In einer kleinen Straße in der Düsseldorfer Altstadt steht das Maxhaus. Das katholische Kultur- und Begegnungsforum steht auf dem Fundament eines alten Klosters und hat eine Menge zu bieten, beispielsweise ständig wechselnde Ausstellungen und ein breit gefächertes Kulturprogramm. Um es Besuchern leichter zu machen, dieses Kleinod für sich ganz individuell zu erkunden, hat das Maxhaus-Team einen Audio-Guide entwickelt, den wir vorab schon einmal testen durften.

Nicole Langer hat den Audio-Guide mit entwickelt. - Foto: C. Hötzendorfer

„Viele wissen gar nicht, was wir hier im Maxhaus bieten“, bedauert Nicole Langer, die das katholische Kultur- und Begegnungsforum mit verwaltet. Im Untergeschoss beispielsweise sind die Ausgrabungen des ursprünglichen Klosterfundaments erhalten. Im Obergeschoss wechseln regelmäßig Kunstausstellungen. „Wir wollten spontanen Besuchern eine Möglichkeit bieten, eine Führung durchs Haus zu unternehmen, ohne auf die monatlichen festen Termine warten zu müssen“, bringt Nicole Langer die Motivation auf den Punkt, einen Audio-Guide einzuführen. Das schmale Gerät, erinnert an eine TV-Fernbedingung, die man sich an einem Band umhängen kann. Die Zahlen auf der Tastatur sind zusätzlich mit Punktschrift für Blinde versehen. Kopfhörer aufsetzen, Sprache wählen, jeweils die Zahl eintippen, die auf kleinen Tafeln die einzelnen Stationen kennzeichnet und los geht’s!

Im Obergeschoss zeigt das Maxhaus ständig wechselnde Ausstellungen - Foto: C. Hötzendorfer

Mit kurzen Texten werden die Besucher für die nächsten rund 30 Minuten durch die Räume begleitet. Ein handlicher Lageplan gibt Hinweise zu den insgesamt 14 Stationen.

Zu entdecken gibt es tatsächlich einiges. Beispielsweise das Madonnen-Triptychon von Christoph Pöggeler, das der Düsseldorfer Künstler auf Sonnenliegen aufgetragen hat, die nun im Aufgang zum Obergeschoss an der Wand hängen. Inhaltlich geht der Audio-Guide auch auf die Geschichte des Maxhauses mit seinen Anfängen als Franziskanerkloster ein und der sich im 19. Jahrhundert anbahnenden Umwandlung in eine Schule. Dort musste auch Heinrich Heine pauken.

Der Düsseeldorfer Künstler Christoph Pöggeler trug sein Madonnen-Triptychon auf Sonnenliegen auf, die nun im Aufgang zum Obergeschoss des Maxhauses hängen. - Foto: C. Hötzendorfer

 

Geschichte und Gegenwart liegen im Maxhaus mit wechselnden Ausstellungen nah beieinander. „Wir konnten die Kuratoren der jeweiligen Ausstellungen, die wir zeigen dafür gewinnen, einen Einführungstext aufzusprechen“, freut sich Nicole Langer. Dieser Text wird dem Audio-Guide dann jeweils aktuell hinzugefügt.

„Wir sind ja kein Museum im üblichen Sinn“ stellt Nicole Langer klar. Das sollte sich auch im Audio-Guide wiederspiegeln. So bekamen die drei Sitznischen im Obergeschoss mit Blick auf den Innenraum der Maxkirche nicht nur einen kurzen Text zur Orgel, sondern gleich drei darauf gespielte und eigens von Kantor Markus Belmann komponierte Stücke, die einzeln angewählt werden können.

Von den Sitznischen im Obergeschoss aus, können Besucher einen Blick in den Altarraum der Maxkirche mit ihrer imposanten Orgel werfen und dabei eigens für den Audio-Guide komponierte Stücke hören. - Foto: C. Hötzendorfer

Für den Raum der Stille hat Programmleiter Valo Coccia eine Meditation aufgenommen, die ebenfalls über den Audio-Guide abrufbar ist. Der helle etwas abseits im ersten Stock gelegene Raum ist mit dickem Teppich ausgelegt und darf nur mit einer Art Pantoffeln, die über die Schuhe gezogen werden können oder in Strümpfen betreten werden. „Dort können die Besucher zu Ruhe kommen ohne gestört zu werden“, erklärt Nicole Langer die Idee dahinter.

Im "Raum der Stille" können Besucher einer Mediation auf dem Audio-Guide lauschen. - Foto: C. Hötzendorfer

Getragen wird das Angebot im Maxhaus durch rund 30 Ehrenamtliche, die auch maßgeblich an der Entwicklung des Audio-Guides beteiligt waren.

„Wir verstehen uns als Forum und Begegnungsstätte, die allen offen steht“, fasst Nicole Langer die Philosophie des Hauses zusammen, in dem regelmäßig auch Lesungen, Konzerte und Diskussionsabende angeboten werden.

Audio-Führung in Deutsch und Englisch

Bis zum Ende der Osterferien bietet das Maxhaus den Audio-Guide kostenlos an. Danach wird eine Leihgebühr von 3,- Euro (ermäßigt 1,- Euro) erhoben.

Bislang stehen Audio-Guides und Lageplan in Deutsch und Englisch zur Verfügung. „Wenn er gut angenommen wird, können wir uns vorstellen, auch Französisch oder Holländisch anzubieten“, stellt Nicole Langer in Aussicht.

Weitere Infos unter: www.maxhaus.de.

Claudia Hötzendorfer 

© 2019 Rhein-Ruhr-Kultur.net – powered by Silent Tongue Productions