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Surrealismus trifft Pop-Art

Rocco Indovinas Kunst kommt ohne großes Equipment aus. Sein Atelier hat der Saarbrücker immer dabei, denn seine Bilder entstehen auf dem Smartphone. Zwölf seiner smART Faces sind bis 10. Juni in der Düsseldorfer Part2Gallery zu sehen und wurden am Samstag für den guten Zweck versteigert. Als Überraschungsgast schaute Hundeprofi Martin Rütter vorbei, dessen Hündinnen Emma und Mina von Rocco portraitiert wurden.

Hundeprofi Martin Rütter kam als Überraschungsgast zur Rocco Indovinas Vernissage. - Foto: C. Hötzendorfer

Die Kraft seiner Bilder entfaltet sich erst richtig, wenn der Betrachter ein paar Schritte zurücktritt. Rocco Indovina hat irgendwann Leinwand, Öl- und Acrylfarben zur Seite gelegt. Dafür griff der Saarbrücker zum digitalen Pinsel und malte fortan mit einem speziellen Programm auf seinem Smartphone. Das Sechs-Zoll-Display ist gewissermaßen sein mobiles Atelier. Schließlich hat Rocco das Handy immer dabei.

Unmittelbar und ungefiltert

Seine digitale Kunst ist voller Details, emotional und ganz nah dran, an dem was er malt. Dabei hat er oft nicht mehr als ein paar Fotos als Basis. An seinen Collagen, die sich irgendwo zwischen Surrealismus, Pop-Art und abstrakter Kunst bewegen, arbeitet der Smartphone-Künstler nicht selten mehrere Monate, bis er mit dem Ergebnis zufrieden ist. Dass er es trotzdem schafft, die gemäldegleichen großflächigen Werke unmittelbar, ungefiltert und wie einen umgesetzten Geistesblitz erscheinen zu lassen, begeistert Kritiker, Fans und Kunden gleichermaßen. Rooco Indovina schafft mit seiner frischen Kreativität, selbst diejenigen für Kunst zu interessieren, die sonst einen großen Bogen um jede Galerie machen würden.

Für den guten Zweck versteigert

Hundeprofi Martin Rütter sieht in dem Smartphone-Künstler gar „den aufstrebenden Star der jungen Kunstszene, von dem wir noch viel hören werden“. Der Grundstein für eine internationale Karriere ist bereits gelegt, denn Indovinas Werke sind inzwischen schon in den USA oder China ausgestellt worden.

Bei Rocco Indovinas abstrakter Smartphone-Kunst trifft Surrealismus auf Pop-Art. - Foto: C. Hötzendorfer

Promis wie die Comedians Mirja Boes, Bülent Ceylan, Fußballer Lukas Podolsky oder Sängerin Michelle teilen Rütters Begeisterung von Roccos smART Faces und erlaubten ihm aus ihren Bildern, ein Kunstwerk zu erschaffen. Denn so, wie er sie zeigt, haben sie sich selbst noch nie gesehen.

Indovinas Bilder entfalten ihre ganze Kraft erst, wenn man sie mit etwas Abstand betrachtet. - Foto: C. Hötzendorfer

Zwölf seiner auf dem kleinen Handy-Display entstandenen Bilder hängen nun im Großformat in der Part2Gallery in der Düsseldorfer Altstadt. Es gibt jeweils nur zwei Exemplare davon. Eins bekommt der abgebildete Promi, das andere wurde am Samstagabend während der Vernissage von Bürgermeister Josef Hinkel versteigert. Der Erlös geht an die RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“.

Rütters Dogs

In der Galerie hängen auch die Portraits von Emma und Mina. Die beiden Hündinnen haben einen festen Platz in Martin Rütters Herz. Die Retriever-Dame Mina war der erste Vierbeiner des Hundetrainers, der seine Produktionsfirma Mina Entertainment, die Roccos Charity-Aktion unterstützt, nach ihr benannt hat. „Machen wir uns nichts vor, der erste Hund ist immer etwas besonderes“, ist Rütter überzeugt und gab zu: „Als ich Roocos Bild von Mina gesehen habe, hatte ich Pippi in den Augen“. 

Martin Rütters Hündin Emma. - Foto: C. Hötzendorfer

Hündin Emma begleitet ihn seit einigen Jahren durchs Leben. Klar, dass Martin Rütter es sich nicht nehmen ließ, persönlich bei Roccos Vernissage vorbeizuschauen. „Ich bekomme oft Angebote, meine Hunde zu portraitieren, aber niemand hat es bisher geschafft, die Persönlichkeit von Mina und Emma so einzufangen wie Rocco“, lobte Rütter und verriet, dass Michelle, mit der er seit über 20 Jahren befreundet ist und Bülent Ceylan von ihren Portraits ebenso „hin und weg“ sind, wie er selbst.

Volle Wirkung entfalten  

„Diese Bilder brauchen Raum“, fand Bürgermeister Josef Hinkel, der die Versteigerung an diesem Abend leitete und der Hundeprofi stimmte ihm zu: „Ich habe noch zwei weitere Collagen von Rocco und die habe ich so aufgehangen, dass man sie nur mit großem Abstand anschauen kann“. Mina und Emma, fügte er noch hinzu, hätten ihren Platz in seinem Haus auf Mallorca bekommen. Mit Rocco verbindet den Hundeprofi auch die Liebe zu Vierbeinern, denn der Künstler hat selbst einen Jack Russell Terrier, der „einen ganz besonderen Charakter hat“, wie er mit einem Augenzwinkern verriet. Gut möglich, dass der Hundeprofi da bald was zu tun bekommt.

Foto: C. Hötzendorfer

Wer sich, sein Haustier oder ein anderes Motiv von Rocco gerne malen lassen möchte, muss dem Smartphone-Künstler nur eine kleine Fotoauswahl zukommen lassen. Weitere Infos braucht er nach eigenem Bekunden zwar nicht, sind aber hilfreich, um noch näher dran zu sein am Grundmotiv, das er im Anschluss zu einem Unikat macht.

Ein Bild von ihm liegt zwischen 1.300 Euro und 2.500 Euro. Infos und Kontakt unter: www.roccoindovina.com

Rocco Indovinas smART Faces sind noch bis zum 10. Juni in der Part2Gallery, Alte Stadt 13, Düsseldorf, zu sehen. Infos zu Öffnungszeiten unter: www.part2gallery.de

Claudia Hötzendorfer

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