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Die Taiko-Trommler der „Tentekko-Family“ feiern Schülerfest im Cäciliengymnasium Düsseldorf

Auf dem diesjährigen Japantag in Düsseldorf eröffnete die Trommelgruppe „Tentekko“ das Programm auf der Bühne am Burgplatz. Über 25 Jahre besteht die deutsch-japanische Formation um Gründerin Monika Baumgartl bereits in der Landeshauptstadt. Seit Jahren geben sie und Mitglieder der Gruppe ihr Wissen in Kursen und Workshops weiter. Am Wochenende feierten die Mitglieder der „Tentekko-Family“ im Cäciliengymnasium in Niederkassel ihr fünftes Schülerfest.

Die Schülergruppe "Taiko Dojo" spielte das traditionelle Stück "Isami Goma" (jap. galoppierende Pferde). Foto. R. Zimmer
Die Schülergruppe "Taiko Dojo" spielte das traditionelle Stück "Isami Goma" (jap. galoppierende Pferde). Foto. R. Zimmer

Über 30, zum Teil fassgroße, Trommeln stehen in der Turnhalle des Cäciliengymnasiums an der Schorlemmerstraße. Gerade haben es sich die Zuschauer bequem gemacht, da werden sie von Beate Soljan, die durch das Programm des Tages führen wird aufgefordert, sich ein paar Bachis (40 cm lange Trommelstöcke, mit 10 cm Durchmesser) zu schnappen und es einfach mal selbst mit dem Taiko trommeln zu versuchen.

Taiko Trommeln werden mit Bachis 30 cm langen Stöcken gespielt. Foto: R. Zimmer
Taiko Trommeln werden mit Bachis 30 cm langen Stöcken gespielt. Foto: R. Zimmer

Gemeinsam mit Kollegin Silke Hanzen lernen die Gäste gleich die Grundrhythmen eines sehr bekannten japanischen Stückes kennen: „Hiryu-Sandangaeshi“.Dessen Komponist Oguchi Daihachi hatte sich gewünscht, dass eben dieses Stück jedes Jahr an seinem Todestag (dem 27. Juni) von Taiko-Trommeln weltweit gespielt werden sollte.

Keine zehn Minuten später und die staunenden Gäste konnten schon mit den Taiko-Schülern mithalten. Denn das Spiel auf den großen Taiko-Trommeln wird mündlich weitergegeben. Jedes Stück wird dazu in kleine Passagen aus Rhythmen und Handsätzen unterteilt. Den Ablauf lernen die Schüler unter anderem über die japanischen Worte für rechts („do“) und links („ko“) für den Handsatz. Andere Laute geben Wechsel im Rhythmus oder Handsatz an.

Für jedes Alter und jede Konstitution

„Ich freue mich immer wieder zu sehen, wie vielseitig die Interpretationen in den einzigen Gruppen sind“, meint Beate Soljan. Denn zur „Tentekko-Family“ gehören verschiedenste Gruppen, Anfänger, Fortgeschrittene, die zum Teil schon mehrere Jahre dabei sind und natürlich auch der Nachwuchs, mit den, von Yuko Kojima-Bauer unterrichteten, „Taiko-Kids“. Die Minis fangen schon mit drei Jahren an und können kaum über den Trommelrand schauen.
Eine Besonderheit ist die Gruppe „Taiko-Fit“, die sich an Menschen richtet, die an Adipositas leiden. Unter der Leitung von Beate Soljan treffen sich die Trommlerinnen regelmäßig nun schon im zweiten Jahr und zeigten auf dem Schülerfest, wie weit sie schon gekommen sind.

Die "Taiko-Kids" fangen schon mit 3 Jahren an. - Foto: R. Zimmer
Die "Taiko-Kids" fangen schon mit 3 Jahren an. - Foto: R. Zimmer

Deutsch-japanische Verständigung

Wie die Profis von „Tentekko“ sind auch die Workshops der „Tentekko-Family“ gemischt mit deutschen und japanischen Schülern, die sich einmal wöchentlich an mehreren Trainingsorten treffen. Den Unterricht übernimmt Chikako Kikuma gemeinsam mit Yoshiko Hara.
Einige der Schüler haben bereits Erfahrung mit Trommelgruppen in anderen Bereichen, beispielsweise afrikanische oder lateinamerikanische Percussion. Voraussetzung für eine Teilnehme sind diese Vorkenntnisse jedoch nicht, davon konnten sich die begeisterten Gäste beim Mini-Workshop am Wochenende selbst überzeugen.
Jede der Schülergruppen zeigte ihr Können und spielte sowohl traditionelle japanische Taiko-Stücke, wie „Isami Goma“ (jap. „galoppierende Pferde“), als auch „Buchi Awase Daiko“ ein Stück, das die Krieger früher in den Kampf begleitete. Andere stammen von Chikako Kikuma.

Überraschungsgäste

Jedes der Schülerfeste der „Tentekko-Family“ hat immer eine kleine Überraschung für Teilnehmer und Gäste parat. In diesem Jahr waren es gleich zwei. Erstmals traten die Flötistinnen des „Shinobue Club“ auf, die sich vor einem halben Jahr erst zusammengefunden haben, und die Trommler von „Nagare-Daiko“ reisten extra aus Bonn an, um ihre Interpretation des Taiko-Trommelns vorzustellen.

Yuko Kojima-Bauer unterrichtet die Taiko-Kids. - Foto: R. Zimmer
Yuko Kojima-Bauer unterrichtet die Taiko-Kids. - Foto: R. Zimmer

Nach den Sommerferien fangen neue Kurse an. Informationen und Anmeldungen unter: www.wagakumiyabi.de oder www.taiko-kids.de
Wer nicht so lange warten kann und möchte, kann bereits in den Sommerferien an Schnupperworkshops für Anfänger und für das Angebot „Taiko Fit“ teilnehmen. Anmeldungen und Infos bei Silke Hanzen: siha75 @ gmx.de oder bei Beate Soljan: b.soljan @ web.de

Claudia Hötzendorfer

© by Claudia Hötzendorfer 2016 – Silent Tongue Productions

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