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Wir treffen Heidi Klum vor dem Finale von „Germany’s Next Topmodel“

Die 14. Staffel von Germany’s Next Topmodel biegt in die Zielgerade ein. Zum Finale werden 9000 Zuschauer im Düsseldorfer ISS-Dome erwartet. Rund 600 Mitarbeiter kümmern sich um Sicherheit, Catering, Make up und Technik. 30 Meter lang ist der Catwalk, den die Mädchen laufen müssen und erstmals kommen Drohnen zum Einsatz, die das Licht steuern. 14 Techniker werden sie in einem separaten Raum über einen Joystick positionieren. Bei vergangenen Shows hingen sie für mehrere Stunden unter der Hallendecke, um die Scheinwerfer punktgenau einzustellen. Als Gäste werden u. a. Thomas Gottschalk, US-Schauspieler Channing Tatum. Topmodel Tyra Banks, die Jonas-Brothers und Überraschung! Tokio Hotel erwartet. Vor der großen Sause konnten wir Heidi Klum und die drei Finalistinnen treffen.

„Heidi kommt gleich. Sie ist schon da. Ich habe sie schon gesehen“. Unruhe macht sich breit und dann … „Hallo! Seid Ihr alle gut drauf?“. Nein, das ist noch nicht das Finale der aktuellen, inzwischen 14. Staffel von Germanys Next Topmodel (GNTM). Heidi Klum begrüßt breit lächelnd die versammelten Medienvertreter zu einer etwas anderen Pressekonferenz im Backstagebereich des ISS-Dome, wo das Abschlussspektakel der Modelshow seit rund einer Woche geprobt wird.

„Wir wollten mal was Neues machen. Immer nur so am Tisch sitzen ist doch langweilig“, gibt sich Heidi betont locker. Sie ist zierlicher, kleiner als im Fernsehen. Trägt einen schulterfreien Catsuit mit großem Hahnentrittmuster und streicht sich immer wieder nervös durch die schulterlangen Haare.

Also folgen ihr alle in die Halle, wo auf der Bühne gerade die Tänzer von Magic Mike (leider ohne Channing Tatum, der wird erst bei der Show als Gast dabei sein), ihre Choreografie proben. Noch ohne Musik unter Anleitung ihres Dance-Captain.

„Wollen wir etwas zuschauen?“ fragt Heidi und merkt für die Journalistinnen in der Runde an: „Da sind doch ein paar tolle Männer dabei oder?“

Ganz der Medienprofi gibt Heidi bereitwillig Auskunft zu Fragen rund um GNTM und nur dazu. Das wurde vor ihrem Eintreffen den Presseleuten noch eingeschärft. Aber dann, doch eine private Info für das Frühstücksfernsehen: „Ich hatte heute Morgen tatsächlich ein Ei mit zwei Dottern zum Frühstück. Habt Ihr sowas schon mal gesehen?“ Nein. Hatte noch niemand.

Die Magic Mike Jungs tanzen nun zur Musik. Damit wird die improvisierte Pressekonferenz in der Halle beendet, weil man Heidi kaum noch versteht und überhaupt: Die Zeit drängt, wie ihre Assistentin unmissverständlich klar macht. „Wollen wir noch die Mädchen treffen?“ Na klar, wollen alle.

Ortswechsel vom Saal wieder in den Backstagebereich. In einem kleinen Raum steht eine runde Couchgarnitur. „Kommt ruhig alle näher“, dirigiert die Klum die Pressevertreter und kurz darauf auch die drei Finalistinnen, Simone, Sayana und Cäcilia. „Setzt euch einfach neben mich. Wir haben das ja geübt, wie man mit den Medien umgeht.“ Heidis „Mädchen“ stöckeln in weiß gekleidet zu ihrer Mentorin. Nur Simone trägt Sneaker. Probleme mit den Beinen, sie muss sich schonen.

Erneut lockere Fragerunde. „Bist Du auch nach dem Finale für die Mädchen noch erreichbar?“, fragt eine Kollegin. Heidi fragt zurück: „Haben die Mädchen meine private Handynummer? Nein!“ gibt sie sich selbst die Antwort. Schließlich würden alle immer vergessen, dass es hier um eine Show geht und sie auch ein Privatleben habe. „Ich bin, wenn meine Termine beendet sind, vor allem Mama. Ich habe eine große Familie“, stellt Heidi klar.

Es ist ihr wichtig zu betonen, dass es um Unterhaltung gehe, Die Mädchen keine Profis sind, aber bei ihr alles lernen, „was sie draußen in der Welt brauchen werden“. Die Model-Mama ist überzeugt, dass alle Finalistinnen das „Potenzial haben, die Marke Germanys Next Topmodel zu repräsentieren.“ Und natürlich sei sie auch nach dem Finale für die Nachwuchsmodels irgendwie noch erreichbar.

Hinten im Raum hat Vater Klum das Geschehen um seine Tochter genau im Blick. Ernst beobachtet er, was Heidi von sich gibt. Dass sie auch mal nervös sei. „Keine Spuke im Mund, feuchte Hände und ich kann mich nicht mehr an die Namen meiner Kinder erinnern“. Es ist noch kein Profi vom Himmel gefallen, ist ihre Botschaft, aber man könnte das lernen. Und schon wieder drängen ihre Assistenten. „Wir müssen zum Schluss kommen, wir haben heute noch viel vor.“ Im Gang, der in den Zuschauerraum führt, wartet Vater Klum. Heidi geht mit erhobenen Daumen auf ihn zu, knippst ihr Lächeln an und fragt: „Happiness?“ Er nickt. „Und Opa, wie war ich?“, „Gut“, urteilt der stolze Papa und lobt: „Endlich hast Du mal gesagt, dass man es nicht allen recht machen kann.“ Ein kleiner Seitenhieb auf ein viertes Mädchen, dass kurz vor dem Finale aus der Show ausgestiegen ist.

Heidi wird noch sechs Staffeln drehen, hatte sie noch verraten. „Gerade habe ich den Vertrag unterschrieben. Ich will die 20 voll machen.“

Claudia Hötzendorfer

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