Zum vierten Mal konnten am Wochenende die Besucher auf Schloss Benrath in die Vergangenheit reisen. Das Barock-Fest lockte Groß und Klein an drei Tagen in die Parkanlage, um Theater, Musik und eine Greifvögelschau zu erleben. Diesmal spielte auch das Wetter weitgehend mit. Zwar schoben sich immer mal wieder dicke Wolken vor die Sonne, doch selbst ein paar vereinzelte Tropfen konnten die Besucher nicht verschrecken.

Vor dem Schloss posiert Andrea Schweinsberg im Rokoko-Kleid. Die Düsseldorferin war vor drei Jahren noch als Besucherin beim Barockfest. „Ich war begeistert von den Kostümen und wollte unbedingt mehr über die Menschen erfahren, die durch den Park wandelten.“ So kam sie zum Düsseldorfer Verein Jardin-des-Epoques. Die Mitglieder schneidern in liebevoller Kleinarbeit nach Originalschnittmustern Kleidung aus verschiedensten Epochen von der Ritterzeit bis in 19. Jahrhundert. Als so genannter „Walking Act“ mischen sie sich, wie im Benrather Schlosspark, unter die Gäste und posieren für Fotos.
Winnie, der zutrauliche Uhu
Weniger lustwandelnd, als in strenger Formation marschierte eine Gänseschar zu Trommel- und Flötenklängen zweier Tambourmajore um den Spiegelweiher.

Hauptsächlich zu Fuß war auch ihr „Kollege“, ein Geier, bei der Greifvogelschau der Falknerei Cologne unterwegs. Die Vorführungen in den Originalgewändern aus kurfürstlicher Zeit sind inzwischen schon eine Institution des Barockfestes. Die Beizjagd mit den gefiederten Gesellen stand im 17. und 18. Jahrhundert beim Adel hoch im Kurs. Die schönen Vögel, die am Wochenende vor dem Schloss landeten, begeisterten die Zuschauer mit lautlosem Flügelschlag, wie Eule Philipp oder Uhu Winnie, der buchstäblich auf Tuch- oder eher auf Haarfühlung ging. Denn der kleine afrikanische Uhu, machte auf den Köpfen des Publikums Station, um in aller Ruhe einen Blick in die Runde zu werfen.

Einen Tag mehr als im letzten Jahr
Seit der Premiere des Barockfestes 2013 machte das Wetter den Veranstaltern immer wieder einen Strich durch die Rechnung. 2014 musste sogar auf die Vorführungen am Samstag verzichtet werden und auch im letzten Jahr war Petrus nicht so ganz in Feststimmung. Trotzdem wagte es die Stiftung Schloss und Park Benrath als Ausrichter, diesmal bereits am Freitagabend das Programm mit dem Trio Sponte und den Aristokraten das Programm zu eröffnen. Zu den Auftritten vor dem Schloss, beispielsweise durch das Clara Schumann Kammerorchester, kamen Sideshows, wie die der Formation Tukkersconnection, mit einer beeindruckenden Kunstperformance oder die bunte Truppe des Teatro Pavana.
Und diesmal spielte auch das Wetter weitgehend mit. Zwar schoben sich immer mal wieder dicke Wolken vor die Sonne, doch selbst ein paar vereinzelte Tropfen konnten die Besucher nicht verschrecken.
Kunstperformance oder die bunte Truppe des Teatro Pavana.
Claudia Hötzendorfer
© 2016 by Claudia Hötzendorfer – Silent Tongue Productions