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Düsseldorfer Projekt „Zakk findet Stadt“ feiert Abschluss mit großem Open Air Konzert

Eine positive Bilanz ziehen Mischa Aschmoneit, Maurice Uhrhan und Ben Lowinski für das Kulturprojekt Zakk findet Stadt. Drei Jahre lang waren sie dafür in verschiedenen Düsseldorfer Stadtteilen aktiv und verbanden soziales Engagement mit Kulturangeboten. In Rath, Oberbilk, Eller und Wersten wurden Konzerte, Poetry Slams oder Workshops organisiert. Besonders stolz sind alle auf ihr Urban Gardening-Konzept mit Hochbeeten und einem Stadtteilgarten in Wersten.

Gemeinsam Hochbeete anlegen, war ein Angebot des Düsseldorfer Projekts "Zakk findet Stadt". - Foto: Ben Lowinski/Zakk

„Wir würden alle supergern weitermachen, aber leider läuft die Förderung aus“, bedauert Ben Lowinski. Viel erreicht haben die Drei und ihre vielen Mitstreiter, dabei wurde so manche Hürde überwunden. „Wir kämpften mit hohen Mietkosten, Pflanzendiebstahl aus unseren Hochbeeten und auch gegen Vorurteile“, resümiert Projektleiter Mischa Aschmoneit. Dennoch schauen alle mit einem guten Gefühl auf die letzten drei Jahre zurück. „Wir haben viel bewegt. Netzwerke sind ebenso entstanden, wie Freundschaften“, stellt Ben Lowinski heraus.

Und was bleibt noch von Zakk findet Stadt? „Auf jeden Fall die Hochbeete, die wir gemeinsam angelegt haben, für die wir auch vom Gartenamt viel Unterstützung bekamen und ebenso der Stadtteilgarten bleibt“, stellt Maurice Uhrhan zufrieden fest. Für die Hochbeete werden Paten gesucht und auch das Gartenteam freut sich über tatkräftige Unterstützung.

Hochbeete als Kulturbörse

Die Idee zu Zakk findet Stadt entstand 2015. „Wir wollten die Menschen erreichen, die aus verschiedenen Gründen keinen Zugang zur Kultur haben, etwa weil ihnen das Geld oder die Infrastruktur fehlt“, erklärt Mischa Aschmoneit. So entstand die Idee Kulturangebote des Zakk in die Stadtteile zu bringen. „Die Zielgruppe, die wir im Sinn hatten, ist dort kulturell einfach unterversorgt“, kritisiert Mischa Aschmoneit. Wenngleich das Projekt nur auf drei Jahre angelegt sein sollte, strebten die Initiatoren an, den Anstoß für weiteres Engagement in den Quartieren zu geben.

Der Künstler Marcel unterstützte die Werstener bei der Gestaltung von Hochbeeten für ihr Quartier. Foto: Ben Lowinski/Zakk

Das Team suchte ein Ladenlokal als festen Standort in Düsseldorf-Rath und musste erleben, wie exorbitant Mietpreise in die Höhe schnellen können. Dann hatten sie aber doch noch etwas Passendes gefunden, organisierten Konzerte, Singabende oder Ausstellungen. Die Resonanz im Quartier war groß. „Zu den Konzertabenden kamen junge und ältere Menschen. Die saßen zusammen und die Stimmung war einfach klasse“, erinnert sich Ben Lowinski. Entsprechend war auch das positive Feedback und der Wunsch bei den Rathern, das Projekt dort weiterzuführen.

Nach einem Jahr in Düsseldorf-Rath, so war es geplant, sollte das Projekt allerdings weiterziehen. So hießen die nächsten Stationen Oberbilk und Eller. Im Mai 2017 wurde dann das Urban-Gardening-Konzept im Stadtteil Wersten umgesetzt. Ein Garten wurde angelegt und mit Unterstützung des Gartenamtes der Stadt Düsseldorf konnten auch Hochbeete aufgestellt werden. „Die dienten wie ein trojanisches Pferd dann als Kontakt- und Infobörse für Kulturangebote“, verrät Ben Lowinski.

Graben zwischen Hoch- und Subkultur darf nicht größer werden

Doch „obwohl wir niederschwellige Angebote gemacht haben, wie eben die Hochbeete, die Treffpunkt und gleichzeitig Mitteilungsbörse waren, mussten wir feststellen, dass es immer noch Menschen gab, die sich nicht getraut haben, einfach zu kommen und mitzumachen“, bedauert Maurice Uhrhan. Er wünscht sich, ebenso wie seine beiden Kollegen, dass der Graben zwischen Hoch- und der so genannten Subkultur nicht noch tiefer wird und Projekte wie Zakk findet Stadt, die einen langen Atem brauchen, nicht am Ende wegen fehlender Förderung auslaufen müssen.

Gesucht: Hochbeet-Paten und zupackende Hände im Garten

Gesucht: Paten für sieben Hochbeete und zupackende Hände für den Stadtteilgarten in Wersten. - Foto.: Ben Lowinski/Zakk

Wer Pate für eines der Hochbeete in Wersten werden möchte oder im Stadtteilgarten mit anpacken will, kann sich unter www.zakk.de informieren.

Zum Projektabschluss findet unter dem Motto umsonst & draußen am 15. Juni in Rath (Wiese am S-Bahnhof, Beginn: 18 Uhr) und 16. Juni in Wersten („Auf dem Deckel“, Werstener Dorfstraße, Beginn: 15 Uhr) das Greenbeat Open Air statt.

Claudia Hötzendorfer

 

 

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