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Art Lee und Wodaiko Tokara trommeln mit Taiko-Schülern in Düssedorf

Dem Tag fieberten sie schon seit Wochen entgegen. Unzählige Stunden haben die Taiko-Gruppen für ihr großes Schülerfest in der großen Turnhalle im Cäcilien-Gymnasium geübt. Die Mühe wurde nicht nur mit viel Applaus belohnt. Art Lee und das Wodaiko Tokara-Ensemble gab ihnen zu Ehren ein kleines Privatkonzert und ließ es sich auch nicht nehmen, mit allen zusammen ein Stück zu spielen.

Große Ehre für die Taiko-Schüler in Düsseldorf: Taiko-Meister Art Lee (l.) trommelte für sie und mit ihnen. - Foto: C. Hötzendorfer - Video: Taiko Dojo

„Da liegt noch ein langer Weg vor uns“, stellt einer der Teilnehmer fest, nachdem Art Lee und das Wodaiko Tokara-Ensemble eine halbe Stunde lang gezeigt haben, was Taiko-Spiel auf höchstem Niveau sein kann. Doch von Unnahbarkeit, wie man es bei einem Meister in vielen anderen Bereichen kennt, ist bei Art Lee nichts zu spüren. Der gebürtige US-Amerikaner, lebt zwar seit 1998 in Japan, hat sich aber die offene Art, die viele seiner Landsleute auszeichnet, bewahrt. Er beantwortet bereitwillig Fragen, gibt wertvolle Tipps, schaut sich geduldig die Performances der einzelnen Schülergruppen an, um schließlich erneut zu den Bachis – so werden die Trommelstücke genannt – zu greifen und mit allen gemeinsam ein Stück zu spielen.

Die Ehre ist groß, darüber sind sich alle bewusst. Denn Art Lee ist nicht nur ein Meister des Taiko, er ist auch der einzige Nicht-Japaner, der Grand Champion beim Tokyo International Taiko Contest wurde.

Taiko ist ein Gemeinschaftserlebnis

Modernes Taiko ist eine Gemeinschaftserfahrung. Man spielt als Gruppe. Das lernen schon die Kleinsten, die als Taiko Kids das Publikum beim Schüler-Konzert begeisterten. Kaum konnten die Zwerge über ihre Trommeln blicken, aber schon im Kleinkindalter wird der Grundstein für das gelegt, was dann die Jugendgruppe Lions im Anschluss vorstellte.

Wie die Erwachsenen spielen sie ihre Stücke mit Präzision, Tempo und voller Energie. Jeder der Schülergruppen lernt sowohl individuelle als auch traditionelle Stücke, die sie später auch gemeinsam spielen können.

Nachwuchstrommler sind immer willkommen

Über die Jahre haben sich unter Anleitung von Chikako Kikuma, Yuko Kojima-Bauer und Yoshiko Hara die verschiedenen Schülergruppen entwickelt und wie beispielsweise Aman Djaku oder der ausschließlich aus Flöten bestehende Shinobue Club ein eigenes Repertoire erarbeitet, das sie zu verschiedenen Gelegenheiten live vor Publikum vorstellen.

Der Shinobue Club unter Anleitung von Yuko Kojima-Bauer - Foto: C. Hötzendorfer

Die Gruppen suchen immer wieder Nachwuchs-Trommler, die Freude am Trommeln haben, gerne Teil eines Teams sein möchten und vor allem mindestens einmal wöchentlich zum Training kommen. Denn das ist die Grundvoraussetzung beim Taiko. Das, was später so leicht aussieht, ist ein Ergebnis vieler Trainingsstunden. Der Lohn für die Mühe: Das gute Gefühl mit Gleichgesinnten zusammen zu sein, Spaß zu haben und auch ein wenig in eine Tradition Einblick zu bekommen, die sich den wirklich an ihr Interessierten bereitwillig öffnet.

Claudia Hötzendorfer

Infos zu Trainings, Gruppen und Veranstaltungen unter anderem unter:

www.taiko-kids.de (japanisches Trommeln für Kinder)

www.tokara.net (Art Lee)

Facebook: Taiko Networking Forum

 

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