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Düsseldorfer Rap-Tanz-Projekt vereint Alt und Jung

Rap ist nur was für toughe Jungs. Von wegen! Das Projekt Hab und Gut beweist, Rap kann ein generationsübergreifendes und verbindendes Element sein, um das auszudrücken, was unter den Nägeln brennt. Zakk, Tanzhaus NRW und die Diakonie haben sich zusammengetan, um dieses außergewöhnliche Projekt auf die Beine zu stellen.

Jessica Scheulen bei den Proben im Zakk. Foto: C. Hötzendorfer

Im Proberaum des Zakk gibt Choreograph Morgan Nardi den Tänzerinnen und Tänzern letzte Anweisungen. dann drückt er auf einen Knopf und aus den Lautsprechern tönt Rapmusik. Der Text dreht sich um Krankheit und Kosten, die damit verbunden sind. Jessica Scheulen und ihre Mittänzer setzen den Inhalt in bewegte Bilder um. „Ich unterrichte Tanz an Schulen und wollte einfach mal sehen, wie es ist, selbst Teil einer Choreografie zu sein“, erklärt Jessica Scheulen, warum sie beim Projekt Hab und Gut mitmacht.

Im Raum nebenan sitzt eine Gruppe an langen Tischen und feilt an den Textvorlagen für die Choreografie. Das besondere, die 18 Workshop-Teilnehmer sind im Alter zwischen 17 und 70 Jahren. „Der Rap, zu dem wir gerade proben, stammt von einer 70-jährigen Rentnerin, die damit das in Worte fasst, was viele ältere Menschen bewegt“, erklärt Morgan Nadi.

In den letzten Wochen trafen sich die Teilnehmer regelmäßig zu Rap- und Tanzworkshops im Zakk. Inittiert wurde das außergewöhnliche Projekt von einer Kooperation aus Zakk, Tanzhaus NRW und Diakonie. Im letzten Jahr hatte es bereits eine erste Auflage von Zakk und Tanzhaus NRW zum Thema Achtsamkeit gegeben. Diesmal kam die Diakonie mit ins Boot.

„Wir haben uns bewusst für ein Thema entschieden, dass einerseits brandaktuell ist und zu dem andererseits jeder einen Zugang hat“, bringt Projektleiter Robert Hillmanns die Idee auf den Punkt, Reichtum in den Mittelpunkt der Workshops zu stellen. „Düsseldorf hat ein zehn Prozent höheres pro Kopf Einkommen als alle anderen Städte in NRW. Gleichzeitig ist Düsseldorf neben Köln die Stadt mit dem höchsten Anteil an Altersarmut landesweit“, bilanziert Robert Hillmanns. Das musste einfach zum Thema werden, findet er.

Die Zusammenarbeit der Kultureinrichtungen Zakk und Tanzhaus NRW mit der Diakonie brachte Vielfalt in die Teilnehmer. Frauen und Männer zwischen 17 und 70 Jahren aus unterschiedlichen Kulturen und finanziellen Verhältnissen. Da kommt reichlich Diskussionsstoff auf, der sich in Text und Tanz kongenial ausdrückt.

Am 2. Juni wird Hab und Gut im Zakk, Fichtenstaße 40, zu sehen sein und am 25.06. im Tanzhaus NRW an der Erkratherstraße 30. Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen unter www.zakk.de und www.tanzhaus-nrw.de.

Claudia Hötzendorfer

 

 

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